So können effizientere Zahlungsprozesse das Combined Ratio Eures Versicherungsunternehmens verbessern
Wie können Automatisierung und Digitalisierung Eurem Versicherungsunternehmen helfen, interne Ressourcen effizienter einzusetzen? Hier bekommt Ihr konkrete Tipps, wie Ihr die Profitabilität steigern könnt – ohne die Versicherungsprämien zu erhöhen. So senkt Ihr Eure Schaden-Kosten-Quote:
Starten wir mit einer kritischen Reflexion Eurer Schadensregulierung: Wie viel Aufmerksamkeit bekommt das Rechnungs- und Zahlungsmanagement in der aktuellen Digitalisierungsstrategie Eures Unternehmens? Viele Versicherungsunternehmen setzen sich zwar ambitionierte Ziele, um digital first zu werden, z. B. indem sie nur noch Papierpost an Kund:innen verschicken, die dies ausdrücklich wünschen. Und ja, eine Kivra-Rechnung oder PDF-Rechnung per E-Mail ist technisch gesehen digital. Doch insgesamt ist das Handling noch weit entfernt von der Effizienz und Flexibilität, die möglich wäre – und das hilft weder Euren Mitarbeitenden noch Euren Kund:innen und belastet so auch Eure Combined Ratio.
Was hindert Versicherungsunternehmen daran, die Digitalisierung voll umzusetzen?
Die Digitalisierung der Zahlungsprozesse in der Versicherungsbranche ist noch nicht weit fortgeschritten. Das liegt häufig an den komplexen IT-Strukturen, mit denen viele Unternehmen arbeiten. Über Jahre hinweg sind Systeme aufgebaut worden, die sich nicht einfach so modernisieren lassen. Stattdessen arbeitet man oft mit einer Mischung aus internen Entwicklungen und externen Partnern. Das führt dazu, dass viele interne Prozesse schlichtweg unnötig kompliziert sind.
Gleichzeitig ist die Zahlung ein zentraler Bestandteil der Customer Experience. In Branchen mit „stillen“ Produkten, wie Versicherungen, ist die Rechnung oft der wichtigste Kontaktpunkt, den Kund:innen mit Euch als Anbieter haben (abgesehen von der Schadensregulierung). Jede Reibung in der Kundenerfahrung erhöht das Risiko, dass Kund:innen unzufrieden werden und sich nach Alternativen umsehen – besonders in Zeiten von Inflation, steigenden Kosten und Konjunkturflauten.
Wie wir in unserem Beitrag über administrative Zeitdiebe in der Versicherungsbranche betonen, gibt es erhebliches Einsparpotenzial an Zeit und Ressourcen im Bereich Rechnungs- und Zahlungsabwicklung. Aber wie könnt Ihr die Möglichkeiten der Digitalisierung optimal nutzen?
3 Wege, die Profitabilität durch digitalisierte Zahlungsprozesse zu steigern
1. Bietet Euren Kund:innen mehr Self-Service-Optionen
Jeder kleine Fehler von Kund:innen – wie eine falsche OCR-Nummer oder ein gekündigtes Lastschriftmandat – erzeugt ein Problem, das Eure Mitarbeitenden manuell lösen müssen. Mit den richtigen digitalen Tools könnt Ihr automatisierte Workflows für verschiedene Szenarien einrichten. So kann die Kundschaft selbst ihre Zahlung korrigieren, bevor ein aufwändigeres Mahnverfahren eingeleitet oder die Versicherung wegen fehlender Zahlung gekündigt wird. Mehr digitaler Self-Service verringert auch die Anzahl der Anfragen an Eure Kundenbetreuung und verschiebt verbleibende Anliegen auf digitale Kanäle, anstatt auf das Telefon.
2. Konvertiert mehr Kund:innen auf Zahlungsarten, die die Erneuerungsrate erhöhen
Die bevorzugte Zahlungsfrequenz eines Versicherungsunternehmens entspricht nicht immer den Wünschen der Kund:innen. Psychologisch ist es nachvollziehbar: Diese eine Jahresrechnung im Briefkasten, im E-Mail-Postfach oder auf dem Handy zeigt eine immens hohe Summe. Das kann Eure Kund:innen dazu anregen, Eure Preise mit der Konkurrenz zu vergleichen (oder mit der Prämie des letzten Jahres).
Eine monatliche Zahlung fügt sich reibungsloser in die laufenden Kosten eines Haushalts ein – besonders wenn der Betrag automatisch abgebucht wird. Mit unserem einfachen, digitalen Prozess kann die Kundschaft selbst ein Lastschriftverfahren in weniger als einer Minute aktivieren. Das senkt den Aufwand für einen Umstieg, sodass mehr Kund:innen auf eine Zahlungsmethode umsteigen, die nachweislich die Erneuerungsrate erhöht.
3. Invoice-to-Cash: Einheitliche und zukunftssichere Prozesse mit einer digitalen Plattform
Die fortschreitende Digitalisierung – etwa durch mobile Zahlungen und zunehmenden E-Commerce – hat die Erwartungen der Kund:innen an Rechnungen stark verändert. Von Parkgebühren bis zur Stromrechnung: Immer mehr Prozesse laufen digital ab. Wie kann sich Euer Versicherungsunternehmen dies zunutze machen? Eine Erweiterung der bestehenden, oft komplexen IT-Struktur ist selten realistisch. Zusätzliche Module machen Prozesse meist nur unübersichtlicher und fehleranfälliger.
Auch das Hinzufügen weiterer externer Anbieter für jeden neuen Zahlungs- oder Kontaktkanal ist langfristig nicht effizient. Ein Partner für SMS-Zahlungen, ein anderer für E-Mail-Rechnungen und ein dritter für „Meine Seiten“ – all diese Verträge und Lösungen bringen eine wachsende administrative Last. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass diese Vielfalt an Optionen die Kund:innen verwirrt und ihre Erfahrung beeinträchtigt.
Eine zentrale digitale Plattform für alle Zahlungsprozesse kann helfen. So spart Ihr intern Zeit, gestaltet Prozesse zukunftssicher und bietet Kund:innen ein einheitliches Erlebnis über alle Kanäle. Doch wie stellt Ihr sicher, dass sich eine solche Investition wirklich auszahlt? In unserem nächsten Blogpost zeigen wir Euch die vier wichtigsten Kriterien für eine Lösung, die konkrete Ergebnisse bringt – sowohl kurzfristig als auch langfristig. Der Beitrag erscheint bald.
Wollt Ihr schon jetzt erfahren, wie Ihr Ressourcen effizienter nutzen und Euren Kund:innen ein besseres Gesamterlebnis bieten könnt?