Billograms Geschäftsführer zu Trends im Zahlungs- und Rechnungsmanagement

Auch wenn sich ihre Form vielleicht ein wenig verändert hat: Die Rechnung gibt es bereits seit 5.000 Jahren. Dabei hat sie sich erstaunlich langsam entwickelt – und nicht immer in die beste Richtung. Probleme und Missverständnisse zwischen Käufern und Verkäufern kamen in der Vergangenheit deswegen auch alles andere als selten vor. Es mag verblüffen, aber wenn man eine heutige und eine hundert Jahre alte Rechnung miteinander vergleicht, gibt es eigentlich keine so großen Unterschied. Doch allmählich kommt Bewegung ins Rechnungs- und Zahlungsmanagement. Deswegen haben wir mit dem Geschäftsführer von Billogram gesprochen. Wir wollten wissen, welche Trends in diesen Bereichen vorherrschen und welche Aspekte sich seiner Meinung nach in den kommenden Jahren noch verstärken werden.

Neues Kaufverhalten – die treibende Kraft für die Erwartungen der Kunden

Historisch gesehen war der Entwicklungsspielraum bei Rechnungen immer relativ gering. Der Trend: „Jetzt kaufen, später bezahlen“, den wir in den vergangenen Jahren beobachten, hat inzwischen völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Die neuen Kaufmuster der Kunden und ein allgemein gestiegener E-Commerce haben die Erwartungen an ein unkompliziertes Zahlungserlebnis bei den Verbrauchern noch weiter verstärkt.

Jonas Suijkerbuijk, Geschäftsführer von Billogram, ist der Meinung, dass die Endverbraucher hierbei eigentlich nicht wirklich einen Unterschied machen. Ob E-Commerce oder Stromrechnung: Die Verbraucher erwarten sich inzwischen ein rundum optimiertes Erlebnis. Seiner Prognose nach werden vor allem junge Konsumenten unkomplizierte Abläufe und Benutzerkomfort immer stärker einfordern.

– Heutzutage sind junge Leute gewohnt, ihr Leben in weiten Teilen digital zu managen – häufig per Smartphone. Dass Briefe mit der Post kommen oder sie sich bei ihrer Internetbank einloggen müssen, ist für sie dagegen einigermaßen exotisch. Eine vollständig traditionelle Rechnungsabwicklung mit Versand von Papierrechnungen oder der Überweisung per Internetbank am Computer würde einfach nicht ihren Erwartungen entsprechen. Junge Kunden verlangen mehr.

Und genau hierin liegt laut Suijkerbuijk die Herausforderung: Rechnungen und Zahlungen erfordern ein Format, das leicht zugänglich ist. Die Benutzer sollten es als unkompliziert und organisch erleben.

EU-Richtlinien schaffen einen neuen Rahmen für technische Entwicklung

Die Einführung der EU-Richtlinie PSD2 hat die Voraussetzungen für eine Marktentwicklung im Bereich der elektronischen Zahlungen grundlegend verändert. Die Richtlinie ermöglicht die Weiterentwicklung von Technologien, die bisher einen sehr komplizierten Aufbau voraussetzten. Innerhalb der EU gibt es heute auch viele andere Initiativen auf dem Gebiet der digitalen Rechnungsstellung und Zahlung. Sie ermöglichen gemeinsame Standards und eine vereinfachte Datenübermittlung zwischen Geschäftssystemen und Internetbanken.

So wird der Markt für digitale Zahlungsdienste zunehmend erschlossen. Neue Akteure können deutlich schneller mit etablierteren Unternehmen konkurrieren, deren Geschäftstätigkeit auf technisch komplexeren Lösungen basiert. Hieraus ergibt sich eine Wettbewerbssituation, die das Innovationstempo vorantreibt und neue Lösungen hervorbringt. Für die Endverbraucher ist das eine gute Nachricht, denn die Entwicklungen machen die Nutzung verschiedener Zahlungsarten für sie leichter und besser.

Jonas Suijkerbuijk sieht großes Potenzial in dieser Entwicklung:

– Für uns ist das Entwicklungstempo positiv. Anstatt alles selbst aufbauen zu müssen, können wir bereits entwickelte Komponenten von anderen übernehmen und feintunen. Solange wir in Innovationen investieren, können wir verschiedene Bereiche der Wertschöpfungskette im Rechnungs- und Zahlungsmanagement weiter modernisieren. Würden wir uns dagegen gar nicht bewegen, wäre diese Entwicklung eine Bedrohung für uns. So fordert sie uns stattdessen dazu heraus, uns noch stärker als bisher um Innovationen zu bemühen. Hierdurch werden wir einfach noch besser.

„Wer einen Mehrwert bietet, gewinnt letztlich“

Im weiteren Verlauf sieht Jonas Suijkerbuijk im Rechnungs- und Zahlungsmanagement zumindest kurzfristig eine Entwicklung, die von einer bevorstehenden Rezession geprägt ist.

– Für alle, die bisher noch nicht in Kundenbindung investiert haben, ist es jetzt allerhöchste Zeit, sofern es nicht schon zu spät ist. Eine falsche Herangehensweise wird in Zukunft schwerer wiegen denn je, und ein optimales Kundenmanagement wird künftig in vielerlei Hinsicht entscheidend sein. Für die Unternehmen wird es deshalb wichtiger, dass alle Phasen flexibel und unkompliziert gestaltet sind. Hierzu gehört auch das Rechnungs- und Zahlungsmanagement, das ein wichtiger Teil der Kundenbeziehung ist. Das gilt vor allem für Anbieter, die wenig beachtete sogenannte Low-Interest-Produkte anbieten, bei denen der einzige Kontakt zwischen Anbieter und Kunden bei der Zahlung stattfindet.

Längerfristig sieht Suijkerbuijk eine Entwicklung, die die heute gängige Rechnung zugunsten einfacherer und kundenorientierterer Formate verdrängen wird. Abschließend stellt er fest:

– Als wir Billogram gegründet haben, haben wir gesagt: „In fünf Jahren wird es die Papierrechnung nicht mehr geben.“ Seitdem sind mehr als zehn Jahre vergangen, und gedruckte Rechnungen begegnen einem immer noch ziemlich häufig. Ich glaube aber nach wie vor, dass die Papierrechnung durch die Entwicklung, die wir beobachten, in den kommenden Jahren immer stärker in den Hintergrund treten wird. Das, was wir heute als Rechnung kennen – der Inhalt einer Papierrechnung oder PDF – wird immer stärker abstrahiert werden. So können diese Inhalte in interaktivere Schnittstellen integriert werden, die auch die eigentliche Zahlung umfassen. Auch die Kanäle, über die die Endkunden angesprochen werden, dürften sich grundlegend ändern. Mit all diesen Entwicklungen möchte man den Verbrauchern möglichst entgegenkommen. Die Unternehmen, die darin das Potenzial erkennen und in allen Phasen der Kundenbeziehung einen Mehrwert bieten, werden den Kampf um die Kunden für sich entscheiden.

Billogram wurde im Jahr 2011 gegründet. Seitdem haben wir einen überholten Prozess zur Rechnungsstellung modernisiert, indem wir eine intelligente digitale Plattform für die Rechnungsstellung und für Zahlungen bieten. Durch Interaktivität und Automatisierung optimieren wir das Kundenmanagement für Unternehmen mit wiederkehrenden Zahlungen und verbessern das Erlebnis für ihre Kunden. Letztlich entsteht ein Zahlungsprozess, von dem alle profitieren. Möchten Sie mehr erfahren? Kontaktieren Sie uns!